09 March 2022
Aventus Group | Andrejus Trofimovas spricht mit Investoren über die Auswirkungen des Krieges auf das Geschäft

Liebe Investoren,

das Ausmaß der Veränderungen und Probleme, mit denen die Welt seit einigen Tagen konfrontiert ist, erschien vor einigen Wochen noch undenkbar. Ich muss es Ihnen bestimmt nicht sagen, aber einen echten Krieg dieses Ausmaßes haben wir zuletzt 1939 erlebt. Mich treffen besondere Emotionen.

Andrejus Trofimovas, CEO of Aventus Group

Vor Kurzem haben wir für den Aventus-Konzern noch Pläne für den Verkauf von Krediten in Höhe von mehr als 1 Mrd. EUR im Jahr 2022 besprochen. Der prognostizierte Nettogewinn für 2022 beträgt mehr als 60 Mio. EUR. In den kommenden Wochen und Monaten steht die Aventus Group aber vor ganz anderen Herausforderungen – wie kann man die Ausgaben senken, mit den Investoren pünktlich abrechnen, das Geschäft in den vom Krieg betroffenen Ländern aufrechterhalten.

Wir gehen davon aus, dass die kommenden Tage und Wochen für unseren Konzern und die Welt im Allgemeinen die schwierigsten sein werden.

Optimierung der Geschäftskosten

Wir haben sofort damit begonnen, uns von allem zu trennen, was noch keinen Gewinn abwirft. Somit schalteten wir in den “Anabiose”-Modus, um alle unsere Start-ups, die höhere Investitionen erforderten, wie Kenia, Indien, die Philippinen und Sri Lanka, am Leben zu erhalten.

Außerdem (und das war das Schwierigste), aber leider unvermeidlich, begannen wir mit dem Personalabbau und überdachten die Höhe der Gehälter unserer derzeitigen Mitarbeiter, einschließlich anderer Betriebskosten.

Vor dem Krieg zählte unser Team 2.000 Mitarbeiter. Leider mussten wir die Personaldecke um 400 Kollegen verkleinern (vorwiegend in jungen Start-ups, in der IT-Abteilung und der Hauptverwaltung – für sie ist es am einfachsten, eine neue Stelle zu finden und ihre Gehaltskosten waren am höchsten). Einige andere Kollegen haben jetzt vorübergehend unbezahlten Urlaub und weitere wurden auf eine 4-Tage-Woche umgestellt.

Worauf konzentrieren wir uns jetzt?

Unser Hauptaugenmerk liegt jetzt auf den profitablen Unternehmen in Polen, Kasachstan, Moldawien, Vietnam und Russland. Alle anderen Unternehmen der Gruppe befinden sich derzeit im Inkassomodus, um Kredite an Investoren zurückzuzahlen.

Es ist wichtig hervorzuheben, dass alle Unternehmen in Polen, Kasachstan, Vietnam, Moldawien und Russland ganz normal weiterarbeiten, wie vor dem Krieg, und Gewinne erwirtschaften.

Der Aventus-Konzern heute in Zahlen

Am 8. März beliefen sich die Gesamtschulden der Aventus-Gruppe gegenüber den PeerBerry-Investoren auf 67,8 Mio. EUR. Das Gesamtportfolio des Konzerns beträgt 165 Mio. EUR (Immobilien sind nicht enthalten) und das fristgerecht laufende Portfolio ca. 84,3 Mio. EUR. Derzeit befinden sich etwa 5 Mio. EUR auf den Unternehmenskonten. Die Aventus-Gruppe besitzt auch Immobilien, deren Kaufpreis 20 Mio. EUR betrug (Marktwert vor dem Krieg: mehr als 30 Mio. EUR). Diese Entwicklungsimmobilien wurden ausschließlich aus den Konzerngewinnen der Aventus Group bezahlt, es wurden keine externen Mittel verwendet, und die Aventus Group wird sie natürlich, wenn nötig, verkaufen, um den Investoren die zustehenden Gelder zukommen zu lassen, sobald sich die Lage stabilisiert hat.

Wenn es uns heute gelänge, das gesamte Portfolio einzufordern und die Immobilien zu ihrem Kaufpreis zu veräußern, würden nach der Abrechnung mit den Investoren (zur vollständigen Deckung der vom Krieg betroffene Kredite) der Aventus-Gruppe 35 Mio. EUR verbleiben. Dies sogar trotz der Tatsache, dass alle Portfoliowerte zu den Wechselkursen vom 8. März berechnet wurden, die sich seit dem 24. Februar, dem Tag des Kriegsbeginns, stark verändert haben (PLN: 4,2 auf 5,0, RUB: 85 auf 140, KZ Tenge: 500 auf 550). 

Es ist auch sehr wichtig zu erwähnen, dass der geplante Gewinn der Unternehmen der Aventus-Gruppe (ohne vom Krieg betroffenen Ländern) für 2022 24 Mio. EUR beträgt.

Aktuelle Herausforderungen, volle Transparenz und volle Verantwortung

Die größte Herausforderung besteht heute darin, dass es leider keine Möglichkeit gibt, Geld aus der vom Krieg betroffenen Ländern zu überweisen, da die nationalen Banken dieser Länder Devisentransfers ins Ausland verboten haben, d. h. Unternehmen in diesen Ländern sind nun nicht mehr in der Lage, ihre Schulden bei PeerBerry zu bedienen. Das ist also nicht unsere Schuld. Wir würden gerne alle Entwicklungsimmobilien verkaufen (wie oben genannt, betrug ihr Wert vor dem Krieg mehr als 30 Mio. Euro), aber das ist im Moment unmöglich – wir müssen das Ende des Krieges und eine Mindeststabilisierung abwarten. Ich könnte zwar unsere Immobilien vor Ihnen verheimlichen, da sie nicht mit Investorengeldern gekauft wurden, aber ich bin für absolute Ehrlichkeit ohne Kompromisse und für volle Transparenz! Wir haben nicht die Absicht, irgendwelche Vermögenswerte des Konzerns zu verstecken. Ich wiederhole noch einmal: Wenn nötig, werden wir sie zur Abrechnung mit den Investoren verkaufen, sobald sich die Märkte stabilisieren.

In der letzten Woche haben meine Kollegen und ich viel darüber nachgedacht, was wir in dieser Situation am besten tun können, um den Konzern zu retten und um uns mit den Investoren zu einigen. Beides ist von entscheidender Bedeutung.

Ich verspreche Ihnen: Ich werde nicht aufgeben und mich in Sicherheit bringen. Ich kämpfe für die Aventus-Gruppe und die vollständige Abfindung der Investoren, die ihr Vertrauen und ihr Geld über PeerBerry in unser Unternehmen investiert haben. Für mich ist die Aventus-Gruppe mein Leben und ich werde bis zum Ende für die Transparenz und die Werte des Konzerns einstehen. Bei Aventus geht es für mich definitiv nicht um Geld. Es geht um meine Kollegen, Freunde, eine große Verantwortung für die Familien der Mitarbeiter und das Geld der Investoren. Mit der Aventus Group ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen.

Ich möchte Ihnen als Eigentümer dieses Unternehmens und Hauptinvestor von PeerBerry versichern, dass die Aventus-Gruppe auf der Grundlage der vorgelegten Zahlen alle vom Krieg betroffene Kredite problemlos vollständig zurückzahlen kann, wofür wir aber Möglichkeiten benötigen, Geld aus der vom Krieg betroffene Ländern an PeerBerry zu überweisen. Dazu ist ein normaler Wechselkurs von Rubel zu Euro höchst wünschenswert. Dieser hat sich in den letzten 10 Tagen leider um 70 % verändert. Falls der Kurs auf diesem Niveau bleibt, brauchen wir alternativ eine gewisse Zeit, um zusätzliche Rücklagen aus den Gewinnen profitabler Unternehmen zu bilden.

Ich bitte um Ihr Verständnis – theoretisch können wir das ganze Geld von “gesunden” Unternehmen abziehen und dieses zur Rückzahlung von ukrainischen und russischen Krediten verwenden, was aber das gesamte gesunde Geschäft der Aventus-Gruppe völlig ausbluten und töten wird. Ohne das Geld, das sich in der vom Krieg betroffene Ländern befindet, würden wir immer noch nicht in der Lage sein, die Investoren vollständig zu bezahlen.

Zukunftsvision

Nach diesem Sturm wird die Aventus-Gruppe nur noch in gesunden Märkten tätig sein, in denen wir zuvor Geld verdient haben. Wir werden eine Reihe (vielleicht alle, wenn nötig) von Projekten und Start-ups aufgeben, in die wir unser Geld investiert, aber noch nichts verdient haben. Wir werden die Kosten auf ein Minimum reduzieren, wenn es nötig ist. Kurz gesagt, wir werden ungesunde Zellen aus einem gesunden Körper entfernen. Wir werden alle unnötigen Ausgaben stoppen und nur im profitablen Bereich arbeiten. Da es keine unrentablen Neugründungen und die mit ihrer Entwicklung verbundenen Kosten geben wird, erwarten wir, dass die Rentabilität unserer Tätigkeit steigen wird. Wir werden weiter nach Möglichkeiten suchen, Geld aus der vom Krieg betroffene Ländernd an PeerBerry zu überweisen, um die Schulden bei den Investoren früher zu begleichen, aber bis jetzt eistieren keine. Wir müssen das Ende des Krieges abwarten. Derzeit gibt es keine andere Möglichkeit.

Ich glaube fest an die Erholung unseres Unternehmens. In erster Linie wegen des unglaublich starken, besten Teams der Welt. Des Teams, mit dem wir immer Wunder vollbracht haben, und das immer zu mir steht. Wenn wir auf das Jahr 2009 zurückblicken, haben wir uns von einem kleinen Unternehmen in Litauen ohne jegliche Investitionen zu einem der größten, erfolgreichsten und profitabelsten Unternehmen der Welt entwickelt. Und wir werden die gleiche Erfolgsgeschichte wiederholen, weil wir daran glauben. Daran zweifle ich nicht eine Sekunde. Dieses Mal für uns und für Sie, unsere Investoren.

Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung. Jede Woche werde ich Sie über den aktuellen Status unseres Unternehmens informieren, damit wir unseren Verpflichtungen gegenüber unseren Investoren nachkommen können. Ich möchte rund um die Uhr an Ihrer Seite stehen. Sie können mich gerne persönlich anschreiben unter [email protected]. Ich werde versuchen, alle Ihre Fragen zu beantworten. Aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens hoffe ich jedoch auf Ihr Verständnis, falls meine Antwort etwas später eintrifft.

Hochachtungsvoll

Ihr Andrejus Trofimovas, CEO des Aventus-Konzerns